CHINA // 2.000 v. Chr.
Im damaligen China gab es Meister der Gesichtlesekunst (Siang Mien), die ihr Wissen im inneren Zirkel streng behüteten und nur mündlich weiter gaben. Erst in späterer Zeit wurde das Wissen niedergeschrieben und dokumentiert.
Das Interesse galt der Persönlichkeit und dem Charakter eines Menschen, sowie das Analysieren der Lebensaufgabe – sogar das Schicksal eines Menschen wurde gelesen. Ein weiterer Bestandteil des Gesichtlesen, war das Wissen über Krankheiten und Mängel.
Die damaligen Meister – angesehen als große Doktoren und Berater – wurden gerne vom Adel und Mächtigen in Anspruch genommen, da sie so einen Vorteil für Ihren Machterhalt sahen.
In China wurde das Face Reading so erfolgreich, dass es stetig verfeinert und an Schulen gelehrt wurde – und zwar keineswegs als simple Technik oder abstrakte Kunst, sondern als ernstzunehmende Wissenschaft.
GRIECHENLAND // 460 v. Chr.
Die Griechen waren damals interessiert, die Persönlichkeit (Physiognomie) eines Menschen zu verstehen, aber auch die gesundheitlichen Themen (Antlitzdiagnostik) waren von großer Bedeutung. Leider blieb nur ein Teil des damaligen Wissens bis heute bestehen.
EUROPA // 1.400 – 1.900
Über die Griechen und die Römer gelangte das Gesichtlesen immer mehr in unseren Kulturkreis. Gerade Philosophen, Gelehrte und Heiler arbeiteten mit der Kunst des Gesichtlesen. Die Kirche sah diese Kunst allerdings als Hexerei und Magie an und veranlasste, die Verbrennung der Aufzeichnungen. Nur vereinzelte durften Menschen wie Hildegard von Bingen, ihrer Arbeit um zu Heilen nachgehen. Dann folgte ein fast 300 Jahre andauernden Bruch.
Im Zeitalter der Romantik erweckte die Physiognomik bei jungen Naturwissenschaftlern Interesse und auch in der damaligen Kunstszene war große Begeisterung entbrannt, so dass das Gesichtlesen wieder mehr an Bekanntheit erlangte. Zeitgleich entstand aber auch wieder immer mehr Kritik.
Auch bekannte Künstler der Renaissance, wie Leonardo da Vinci (1452 – 1519), Michelangelo Buonarroti (1475 – 1564) und Raffaello Santi (1483 – 1520), waren sehr an den Studien im Bezug auf das Gesichtlesen interessiert.
Gesichtlesen in den 20er und 30er Jahren fiel in die Zeit des Nationalsozialismus, somit verstärkte sich die Kritik und wurde von der Genetik abgelöst. Lange Zeit war die Erblehre, Eugenik und Rassenhygiene die rassistische Leitdisziplin.
Lediglich in Spanien, in den maurischen Universitäten, wurde Gesichtlesen weiterhin unterrichtet.
AMERIKA //
Heutzutage werden in Nordamerika vor allem Ermittlungsbeamte geschult um Mikro-Expressionen beim Gegenüber deuten zu können.
In Südamerika liegt das Interesse vorzugsweise bei den Themen Liebe, Partnerschaft und Sexualität.
AFRIKA //
In der Schrift der alten Ägypter, den Hieroglyphen, wurde das Gesichtlesen erwähnt – bereits der Pharao wurde gelesen.
Auf dem afrikanischen Kontinent kennt man viele Techniken, die allerdings nie schriftlich festgehalten wurden und von deren Bedeutung man nur annähernd weiß.
ASIEN //
In Indien gibt es Gesichtlese-Methoden aus der hinduistischen Tradition, die sich mit früheren Leben beschäftigen.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle die Palmblattbibliothek, sie beinhaltet Aufzeichnungen über unser persönliches Schicksal, von unserer Geburt an bis hin zum Tod.
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